Der "Griff ins Leere", also dass Versagen der Bremsen; gehört wohl zu den bekanntesten Horror-Szenarien eines jeden Motorradfahrers!

Besonders wichtig ist dabei die oft kaum beachtete Bremsflüssigkeit. Sie überträgt in der Hydraulischen Bremsanlage die Kraft vom Hauptbremszylinder zu den einzelnen Radbremszylindern und ist dort extremen Temperaturen ausgesetzt. Rot glühende Bremsscheiben sind auch aus dem Rennsport wohl bekannt. Ein hoher Siedepunkt ist daher oberstes Entwicklungsziel beim Mixen einer Bremsflüssigkeit. Ausserdem darf die Flüssigkeit Metall- und Gummidichtungen nicht angreifen, nicht schäumen, muss gute Schmiereigenschaften aufweisen und soll sich unter extremen Bedingungen nicht zersetzen oder verändern. Das Problem ist, dass die Bremsflüssigkeit Wasser aufnehmen kann. Da eine mit Wasser vermischte Bremsflüssigkeit schon viel früher siedet, können sich bei Extrembelastung Dampfblasen bilden - und Gase sind bekanntlich kompressibel. Die Folge ist der Sprichwörtliche "Griff ins Leere", das heisst der Bremshebel lässt sich bis zum Anschlag durchziehen.

Bremsflüssigkeit nimmt im Laufe der Zeit aus der Luft Wasser auf. Der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit sinkt ab. Schon ein geringer Wasseranteil von ca. 3% senkt z.B. den Siedepunkt der Bremsflüssigkeit DOT 4 von 260°C auf ca. 180°C.

Gemäß den international akzeptierten Normen des amerikanischen "Department of Transport" (DOT) darf Bremsflüssigkeit der Klasse DOT 3 erst bei 205°C sieden, für die höhere Klasse DOT 4 werden sogar 230°C gefordert.

Bei DOT 5 handelt es sich um eine spezielle Hydraulikflüssigkeit (Siedetemperatur 260°C, Nasssiedetemperatur 180°C), die auf Silikonbasis hergestellt und in Spezialbremsanlagen sowie im Rennsport und (Achtung Ausnahme) bei Harley-Davidson und Buell Motorrädern eingesetzt wird. Sie hat den Vorteil, dass sie kein Wasser aufnimmt, nicht so schnell altert und auch nicht gesundheitsschädlich ist.

Darum bei Harley-Davidson Motorrädern & Custom-Bike Aufbauten auf H-D Basis immer DOT 5 Bremsflüssigkeit verwenden!!!